Goldene Zeit …
Goldene Zeit ….
Wie ist das, wenn wir noch voller Energie und Power im Job stehen und gleichzeitig merken: Wir werden älter…. Es hat seine Vorteile, ganz klar. Wir sind nicht mehr so leicht aus der Ruhe zu bringen, haben unsere Erfahrung, sind „reifer“, sind insgesamt mehr bei uns, in unserer Kraft. Wir haben viel gelernt und wissen wer wir sind. Das ist gut so.
Doch hat es auch Nachteile? Wenn der junge dynamische Kollege plötzlich mehr Power hat, irgendwie länger „durchhält“ und wir uns erinnern…“so war ich mit 20, mit 30 auch…“ … kommt dann Wehmut auf ?
Oder machen wir aus der vermeintlichen Not eine Tugend und besinnen uns auf das, worum es geht – worum es immer geht – egal um welches Thema es vordergründig zu gehen scheint, letzendlich geht es immer um uns und darum, wie wir mit den Dingen umgehen, es geht um die Sicht auf die Dinge, unsere Sicht.
Ein chinesische Weisheit z.B. besagt: „Nicht die Dinge stressen uns, sondern unsere Einstellung dazu“
… ganz dem folgend:
° Wie ist nun unsere Einstellung zu dem jungdynamischen Kollegen, der gerade dabei ist 
auszuscheren, um uns von rechts zu überholen? Bleiben wir bei uns und denken, wow so war ich auch mal und wissen gleichzeitig wer wir sind und was wir können – oder gehen wir in die Angst, und fürchten, morgen nicht mehr gebraucht zu werden – mit der Konsequenz, dass wir uns massloss unter Druck setzen und überfordern und meinen mit dem Jüngeren im Tempo mithalten zu müssen – mit hechelnder Zunge, bis wir umfallen…und vergessen dabei unsere Seniorität und Erfahrung, ein KnowHow, das durch alle Power und Schnelligkeit in jungeren Jahren nicht zu erreichen ist, sondern das nur die Erfahrung über die Zeit bringt.
°Und wie stehen wir zu der jungen Frau, die unserem Mann vielleicht schöne Augen macht und er sucht womöglich nach seinem Selbstwert? Lassen wir uns die Falten wegspritzen und ziehen uns jungdynamisch-trendy wie eine 16 Jährige an – oder sind wir in der Lage uns zu sehen, wie wir sind: Als lebenserfahrene Frau, mit humorvollem Tiefgang und der Leichtigkeit und dem Lachen der goldenen Zeit – erfahren und reif genug, das Leben einfach zu nehmen wie es ist und zu geniessen – auf unsere Art.
°Wie stehen wir als gestandener Mann mit 50 plus dazu, dass manches nicht mehr so ist, wie es mal war – nicht mehr so leicht geht – gestehen wir uns unsere unwohligen Gefühle ein – schauen wir hin – oder lenken wir uns lieber schnell ab?
°Wie stehen wir dazu, wenn auch der Körper sich nun langsam meldet – es mal da piekst und da … fangen wir an mehr auf uns zu achten, uns mehr Aufmerksamkeit zu schenken, mehr auf Ernährung und gesündere Lebensweise zu schauen und auch unserer Seele und unserem Geist Gutes zu tun in Form von Entspannung, Meditation und auch mal einer Innenschau, Reflexion oder Supervision – oder nehmen wir die nächste Pille?
Das Geheimnis liegt immer in der Annahme – in der Akzeptanz dessen was ist. Wir 
können uns nicht gegen das Leben wehren, gegen den Fluss und den Lauf der Zeit, denn wenn wir das tun – uns wehren – im Widerstand sind – tut es weh – dann entsteht Leid und Schmerz. Gehen wir aber mit und anerkennen den Lauf der Zeit, schenken uns und unseren Gefühlen die liebevolle Aufmerksamkeit, die wir verdienen und lassen zu was ist: die Freude, die Wut, den Schmerz, die Trauer, die Liebe … dann sind wir mit dem Leben und das Leben ist mit uns.
Ich wünsche Ihnen Mut und Freude auf Ihrem Weg – und in dem Erkennen, das selbst in der schmerzhaftesten Erfahrung ein Schatz verborgen sein mag … nämlich das Leben selbst und unsere Einstellung dazu und damit wieder unsere Einstellung zu uns selbst – so kommen wir uns immer näher … nehmen uns selbst immer mehr an … und das Leben fliesst mehr und mehr in uns und mit uns.
Herzlichst
Petra Eckes
