Danke Leben !

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Ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Leben, die für mich eine der schwierigsten und existenziell bedrohlichsten Situationen war, die ich bis dato erlebt hatte.

Eine Phase, in der ich langsam eine Idee bekam … langsam anfing zu verstehen, worum es gehen könnte in diesem Leben.
Damals war mir das nicht klar, dass das der Moment ist – heute sehe ich es und weiss es – es war der Moment, an dem ich anfing die Weichen anders zu stellen.
Tief in mir.

Ich fühlte mich verloren, ohnmächtig und hatte grosse Angst.

Mein Körper war krank geworden – plötzlich – von jetzt auf gleich – so empfand ich das. Ich konnte mich kaum noch bewegen und hatte sehr grosse Schmerzen, Tag und Nacht. Es gab ein paar liebevolle Menschen in meinem Umfeld, die mich mitfühlend umsorgten und unterstützten – zu meinem Glück, so fühlte ich mich nicht ganz so verlassen.
Ohne diese liebevoll helfenden Menschen, hätte ich es kaum geschafft.

Doch die Angst, das Gefühl der Ohnmacht, und das Gefühl ausgeliefert zu sein, meinem eigenen Körper ausgeliefert zu sein, der einfach machte was er wollte und gegen sich und mich kämpfte, blieb.
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Ich wusste nicht, ob ich wieder gesund werden würde – niemand wusste es.

Ich erinnere mich an einen sehr klaren Moment in dieser Zeit.
Ein Moment der Entscheidung – ganz tief in mir – der Moment, der für den weiteren Verlauf absolut entscheidend war.

Oft sind wir so beschäftigt, dass wir diese feinen Nuancen in uns nicht mehr wahrnehmen – nicht mehr mitbekommen, wenn die Seele zu uns sprechen möchte, uns den Weg weisen möchte.

Ich fühlte mich in dieser Zeit schwach, mein Körper war so krank, und hatte mich damit ruhig gestellt. Ich suchte den Weg zu mir und fand ihn nicht – erst nicht. Tapfer konzentrierte ich mich darauf zu vertrauen, wollte der Angst nicht zu viel Raum geben, und fokussierte mich auf den Glauben und die Zuversicht. Und doch waren da auch die Momente der Verzweiflung und das Sehnen nach Erlösung.
Es war eine qualvolle Zeit.

Mein Sehnen fand Gehör.
In einem Moment der tiefsten Verzeiflung und Hoffnungslosigkeit öffnete sich etwas im Innern, ganz langsam und doch fast wie eine Schleuse: Ich fühlte tiefe Hingabe und Demut; ein ganz eigenes Gefühl der Annahme von dem was gerade ist. Eine Wahrnehmung, die schwierig in Worten zu beschreiben ist: Vielleicht als „Ein Sich-Hingeben, ohne Wollen, geschehen lassen, was auch immer geschieht in dem Vertrauen geborgen und geschützt zu sein – eingebunden in einem höheren Sein“. Ein kaum mit Worten beschreibbares Gefühl. Es vermittelte mir Sicherheit, und ein Gefühl von „es kann mir nichts passieren“ – es ist gut.
So kam ich in Verbindung zu mir und konnte hören, was meine Seele mir mitteilen wollte. Und fand den Weg, meinen Weg.
Ich wurde wieder gesund.
Dankbar schaue ich zurück.

Ich erinnere mich gut – bevor ich krank wurde – dass ich damals der Meinung war, nahe bei mir zu sein, klar und bewusst – heute sage ich, ich war Lichtjahre von mir entfernt.

Damals habe ich mir ein Verspechen gegeben – meiner Seele und mir – mich nie wieder so weit zu entfernen.

Danke, dass ich in dieser Zeit hören durfte. Denn so fand ich meinen Weg, änderte die Weichen, und fühle mich heute, annährend 20 Jahre später, erfüllt, zufrieden und glücklich, wie ich es damals nur erträumt, aber nie für möglich gehalten hätte.

Danke Leben, Danke Seele, Danke Sein.

Immer wieder halte ich seitdem inne in all dem geschäftigen alltäglichen Treiben, erinnere mich an mein Versprechen, horche in mich hinein, schaffe den Raum für die Stille, schaffe den Raum für mich und meine Seele, den Raum mich zu verbinden. Es ist eine Quelle der unerschöpfichen Kraft, Liebe und Geborgenheit – mein Raum des Friedens.

Leben braucht Zeit – Leben braucht Liebe – Leben braucht Seele.

Und Dein Leben braucht Dich, es braucht Deine Zeit, Deinen Mut und Deine Seele. Es braucht Deinen Frieden, Deine Liebe und Deinen vollen Einsatz. Dann ist es Dein Leben und Du lebst Dich.

Denn das ist das Beste was uns passieren kann:
Uns zu leben und endlich zu sein wer wir sind.

Damit die Seele ihr Bett im Herzen findet – und der Mensch sein Glück

Herzlichst
Petra Eckes